Sprachentwicklungsverzögerung und Sprachentwicklungsstörung:
Hierbei treten Auffälligkeiten in der Sprach- und Sprechentwicklung auf, die sowohl zeitlich als auch inhaltlich von der normalen Entwicklung abweichen können. Es können einzelne aber auch alle Sprachbereiche, wie das Sprachverständnis, die Lautbildung, der Wortschatz, die Grammatik und die sprachliche Durchgliederungsfähigkeit betroffen sein. Häufig besteht ein Zusammenhang zu anderen sogenannten allgemeinen Entwicklungsverzögerungen.
Von einer Sprachentwicklungsverzögerung spricht man, wenn in den ersten drei Lebensjahren zeitliche Abweichungen (um mind. 6 Monate) von der physiologischen Sprachentwicklung bestehen. Ab dem dritten Lebensjahr werden die sprachlichen Auffälligkeiten als eine Sprachentwicklungsstörung kategorisiert. Aus einer anfänglich diagnostizierten Sprachentwicklungsverzögerung kann eine Sprachentwicklungsstörung hervorgehen. Dies muss jedoch nicht der Fall sein.
Zu einer spezifischen Untergruppe zählen die sogenannten Late Talker. Gemeint sind Kinder, die trotz einer altersgerechten Gesamtentwicklung auffallend spät mit dem Sprechen erster Wörter beginnen, bis zum 24. Lebensmonat weniger als 50 Wörter aktiv bilden und/oder keine Wortkombinationen zeigen. Statistisch sind in der Folge ca. 50 % der Kinder von einer tatsächlichen Sprachentwicklungsstörung betroffen, während die anderen 50 % der Kinder ihre Sprache zwar spät aber dennoch regelrecht entwickeln.
Bei Kindern mit einer sogenannten Spezifischen Sprachentwicklungsstörung liegen keine Beeinträchtigungen in der Gesamtentwicklung vor, sondern es treten ausschließlich Auffälligkeiten in den Bereichen der Sprachentwicklung auf.